Zurück aus der Zukunft
Die Toten hat man mit dem Blick nach Osten begraben, denn von dort kommt die neue Zeit.
Wer nach Osten reist, z.B. nach China oder Korea, holt zumindest einen Arbeitstag auf.
Hier ist der Tag zuerst.
Was haben uns China und Korea voraus?
China die Vorausbuchung.
Wegen des großen Andrangs werden Eintrittskarten und Bahnkarten zwei Wochen vorher im Internet gebucht. Um 00:00 beginnt die Ausschreibung, um 00:10 sind alle 100.000 Tickets für den Kaiserpalast verkauft.
Korea den Tischdesk. Am Restauranttisch ist ein kleiner Desktop montiert, auf dem die Speisen und Getränke mit Foto gezeigt werden, die man bestellen kann. Wenn man den Menüpunkt findet, auch auf Englisch, Chinesisch, Philippinisch, Thailändisch. Man klickt das Gewünschte an, bestätigt es, und schon kommt eine der netten Damen und bringt die Rechnung. Und fünf Minuten später das Essen. Warm und frisch. Metallstäbchen und Löffel in der Tischlade oder schon am Tisch. Eine Wasserkanne und Metallbecher stehen schon am Tisch - hier ist es eine Art kalter Tee.
China natürlich die Elektroautos, die mehrheitlich über die Straßen surren, E-Bikes am Radweg.
Kaffeehäuser und Teehäuser bieten Americano und Milchkaffee, manchmal Espresso. Dazu einige abgepackte Biskuits, die es auch im Supermarkt gibt. Es gibt aber auch viele Milchshakes-Lokale mit allen möglichen klebrig süßen bunten Säften und Kuchen. Auch wenn Bäckerei draufsteht, wird das Gebäck in der Mikrowelle aufgeblasen.
Was ich in Jiju gesehen und auch benützt habe: im CU-Supermarkt bekommt man eine Karte, die man für den Bus mit Guthaben aufladen kann. Beim Einsteigen hält man die Karte an den Automat, und ein Pipser bestätigt dem Fahrer, dass bezahlt ist. In Jiju beherrscht der Bus die Stadt. Einige hundert Linien, die im Minutentakt durch die Stadt schwirren, manchmal zwei oder drei nebeneinander. In den breiten Straßen gibt es einen Mittelstreifen (wie eine Straßenbahn), dort ist die Haltestelle auf einer Insel in der Mitte, man steigt dann links aus. Auf der schmalen Fahrbahn fahren die zwischen den Begrenzungspflöcken locker sechzig Kilometer. Du hast, wenn ein Bus kommt, zehn Sekunden Zeit, zu entscheiden, ob es der Richtige ist. Die meisten Ziele werden von mehreren Linien angefahren. Beim Aussteigen leuchten für drei Sekunden die 50 oder 80 Busse auf, zu denen man an dieser Station umsteigen kann. Ohne Routenplaner am Handy kommt man da nicht zurecht, falls überhaupt. Und dennoch muss man oft bis zu einer Stunde auf den richtigen Bus warten, auch mitten am Tag. Aber die Haltestellen sind gekühlt, und überall im öffentlichen Verkehr gibt es gratis WLAN.
Die Dominanz der Stadtbevölkerung, in Korea noch mehr als in China, nämlich 95%. In den wenigen Tälern drängen sich zwischen bewaldeten Bergen Gemüsetunnel und kleine Industriegebäude.
Es gibt praktisch niemanden, der ohne Blick aufs Handy auf der Straße geht. Öfters haben alte Leute ein Gerät in der Hosentasche, das ihnen laut die gewünschte Musik spielt, mit der sie am Gehsteig spazieren. In Daegu ist mir das aufgefallen, und dazu die Gehsteigkanten, die rot oder grün leuchten, je nach Ampelstellung. Bei der überall möglichen Bezahlung mit der Karte gibst du die Karte ab, sie wird abgerechnet, und danach bekommst du die Karte mit dem Kassazettel zurück.
Also kommt auch das Vertrauen aus der Zukunft

Wer nach Osten reist, z.B. nach China oder Korea, holt zumindest einen Arbeitstag auf.
Hier ist der Tag zuerst.
Was haben uns China und Korea voraus?
China die Vorausbuchung.
Wegen des großen Andrangs werden Eintrittskarten und Bahnkarten zwei Wochen vorher im Internet gebucht. Um 00:00 beginnt die Ausschreibung, um 00:10 sind alle 100.000 Tickets für den Kaiserpalast verkauft.
Korea den Tischdesk. Am Restauranttisch ist ein kleiner Desktop montiert, auf dem die Speisen und Getränke mit Foto gezeigt werden, die man bestellen kann. Wenn man den Menüpunkt findet, auch auf Englisch, Chinesisch, Philippinisch, Thailändisch. Man klickt das Gewünschte an, bestätigt es, und schon kommt eine der netten Damen und bringt die Rechnung. Und fünf Minuten später das Essen. Warm und frisch. Metallstäbchen und Löffel in der Tischlade oder schon am Tisch. Eine Wasserkanne und Metallbecher stehen schon am Tisch - hier ist es eine Art kalter Tee.
China natürlich die Elektroautos, die mehrheitlich über die Straßen surren, E-Bikes am Radweg.
Kaffeehäuser und Teehäuser bieten Americano und Milchkaffee, manchmal Espresso. Dazu einige abgepackte Biskuits, die es auch im Supermarkt gibt. Es gibt aber auch viele Milchshakes-Lokale mit allen möglichen klebrig süßen bunten Säften und Kuchen. Auch wenn Bäckerei draufsteht, wird das Gebäck in der Mikrowelle aufgeblasen.
Was ich in Jiju gesehen und auch benützt habe: im CU-Supermarkt bekommt man eine Karte, die man für den Bus mit Guthaben aufladen kann. Beim Einsteigen hält man die Karte an den Automat, und ein Pipser bestätigt dem Fahrer, dass bezahlt ist. In Jiju beherrscht der Bus die Stadt. Einige hundert Linien, die im Minutentakt durch die Stadt schwirren, manchmal zwei oder drei nebeneinander. In den breiten Straßen gibt es einen Mittelstreifen (wie eine Straßenbahn), dort ist die Haltestelle auf einer Insel in der Mitte, man steigt dann links aus. Auf der schmalen Fahrbahn fahren die zwischen den Begrenzungspflöcken locker sechzig Kilometer. Du hast, wenn ein Bus kommt, zehn Sekunden Zeit, zu entscheiden, ob es der Richtige ist. Die meisten Ziele werden von mehreren Linien angefahren. Beim Aussteigen leuchten für drei Sekunden die 50 oder 80 Busse auf, zu denen man an dieser Station umsteigen kann. Ohne Routenplaner am Handy kommt man da nicht zurecht, falls überhaupt. Und dennoch muss man oft bis zu einer Stunde auf den richtigen Bus warten, auch mitten am Tag. Aber die Haltestellen sind gekühlt, und überall im öffentlichen Verkehr gibt es gratis WLAN.
Die Dominanz der Stadtbevölkerung, in Korea noch mehr als in China, nämlich 95%. In den wenigen Tälern drängen sich zwischen bewaldeten Bergen Gemüsetunnel und kleine Industriegebäude.
Es gibt praktisch niemanden, der ohne Blick aufs Handy auf der Straße geht. Öfters haben alte Leute ein Gerät in der Hosentasche, das ihnen laut die gewünschte Musik spielt, mit der sie am Gehsteig spazieren. In Daegu ist mir das aufgefallen, und dazu die Gehsteigkanten, die rot oder grün leuchten, je nach Ampelstellung. Bei der überall möglichen Bezahlung mit der Karte gibst du die Karte ab, sie wird abgerechnet, und danach bekommst du die Karte mit dem Kassazettel zurück.
Also kommt auch das Vertrauen aus der Zukunft

weichensteller - 29. Aug, 10:17