ungefähr zur ersten lesung kamen sie hereingestolpert in die kirche, und der gelbe sohn steuerte schnurgerade auf die andere tür zum ausgang zu. er konnte aber noch vom roten papa in die bank umgelenkt werden, wo die grüne mama saß. in der folge entwickelte sich eine reihe von beschäftigungsspielen, an denen papa, mama und der gelbe opa beteiligt waren, aber nicht der gottesdienst selbst, bis auf einmal.
die knabberstangen, die der sohn auch durchaus eigenständig hinter der mama aus der tasche fischen konnte, hielten zwei minuten. erstaunlicherweise ertönten seine ungeduldsgesänge fast immer genau dann, wenn der kantor mit altmännerstimme kräftig vorsang. in den wenigen zeiten der stille, etwa nach der predigt, als voreilig die vorderen bankreihen aufsprangen und somit offenbarten, dass sie die liturgischen gewohnheiten des priesters nicht kennen, war vor der kirche lautes getratsche von bettlern und touristen zu hören.
erst spät bemerkte ich, dass es auch eine kleine schwester gibt, die den ganzen wortgottesdienst unter der sitzbank verbracht hatte, ab der wandlung aber an mamas schulter thronte und mit den gläubigen der hinteren bankreihen ausgiebig kontakte pflegte.
zu diesem zeitpunkt war meine hose noch nicht ganz trocken, da es in der nacht, als ich sie nach dem waschen zum trocknen in den garten hing, unerwartet heftig geregnet hatte und das bügeleisen, das ich im vorraum meines überraschungsquartiers entdeckt hatte, nur die oberfläche erreicht hatte. es wären aber auch kurze hosen in der kirche nicht aufgefallen, wie ich nun sah.
von den eltern unbemerkt gab es inzwischen innige umarmungen der sehr breiten säule.
am ende der messe kam der afrikanische priester auf die familie zu und begrüßte sie. ich offenbarte mich, und er gab sich als belgier zu erkennen, der zur aushilfe hier war.
zwei inselbegabungen also
weichensteller - 11. Aug, 19:37