Manöver
Ich fuhr ja nicht zum ersten Mal mit der U-Bahn.
Aber da stehen drei oder vier verschiedene Automaten herum, einer zum Geldwechseln, einer für Wochenkarten und einer zum Kartenaufladen. Da kann es schon passieren, dass man ein bisschen herumfummelt. Eine nette Dame sah mir eine Weile zu und rief schließlich, als ich knapp vor der Lösung war, die Stationshilfe zusammen, und die standen dann zu dritt und sahen mir zu, wie ich den Jeton aus dem Automaten zog.
Als ich mich dann den Treppen zuwandte, rief mir die Dame entsetzt nach und bedeutete mir, dass es die falsche Fahrtrichtung war.
Als ich auf den Zug wartete, stand sie drüben am anderen Bahnsteig und deutete mir durch die Fenster - zwischen Bahnsteig und Gleisen sind Glastüren, die sich öffnen, wenn der Zug da steht - wieviele Stationen ich zu fahren hätte.
Die Sorge ist berechtigt, denn im Zug wird zwar jede Station angesagt und am Display gezeigt, aber nicht immer auf Englisch. Und es gibt Grafiken vom Linienverlauf, aber die eigene Station ist dort nicht markiert.
Nun gut, die konfuzianische Akademie fand ich ohne Umstände.
Sie lag sinnigerweise hinter der pädagogischen Universität.

Ich durchstreifte entspannt die Gassen um den Bahnhof, wo an Ständen alles mögliche angeboten wird. Einen Verkäufer von Musikequipment fragte ich ungeniert, wo es Musik-CDs zu kaufen gäbe. Und tatsächlich führte er mich zu einem solchen Geschäft.
Ich trat ein und sah einen großen Raum, die Wände voller CD-Regale. Hinter der Theke ein junger Mann, ins Handy vertieft. Hinten im Raum ein älteres Ehepaar, der Mann abgewandt, die Frau sprach mich an.
Ich äußerte meinen Wunsch.
Die Frau forderte ihren Mann auf, mich auf Englisch zu beraten.
Er wollte nicht.
Schließlich trat er heran, griff ins Regal und holte ein dickes Album mit koreanischer Folklore heraus und drückte es mir in die Hand. Ich verlangte, es hören zu können. Die CD war unverpackt, er schob sie dem Sohn hin, der mit Mühe den CD-Player einschaltete und eine CD einlegte - ohne die laufende Musik abzuschalten. (Musik läuft immer in Korea).
Sie gefiel mir.
Aber nun wollte ich Zeitgenössisches.
Nach längerem Bitten trat der Mann heran, griff ins hintere Regal und holte eine CD heraus, die er mir hinhielt. Das Cover gefiel mir, Songtitel waren auf Englisch. Ich wollte sie hören. Das wurde verweigert, da die CD originalverpackt sei. Ich protestierte.
Als ich nach Tempelmusik fragte, schüttelten sie sich vor Abscheu.
Bei Musik aus China wurde mir eine CD angeboten, wo ich "Simon & Garfunkel" und "Scott McCanzie" entziffern konnte.
Schließlich nahm ich die gehörte und die ungehörte Musik mit.
Überraschungen gehören zum Reisen.
Als ich die ganze Marktstraße gesehen und einen Künstler mit Atelier und Garten gefunden hatte, machte ich eine Stadtrundfahrt.
Mit demselben Jeton stieg ich in der falschen Richtung ein. Die Maschine sagt etwas auf Koreanisch, die gepolsterten Klappen schließen sich leicht, man geht weiter.
Das war mir auch schon mit dem richtigen Jeton passiert.
So fuhr ich nach Norden bis zum Sincheon-Fluss und sah dort einige F16-Flugzeuge der koreanischen Luftwaffe ihre Runden drehen. Dann fuhr ich wieder nach Süden und sah den historischen Park und das Zeitgeschichtemuseum. Nun kreuzte ich und fand ein nettes Restaurant, wo ich (wie ich nachher erfuhr) eine Fischsuppe bekam.
Eine katholische Kirche mit Gläubigen und eine presbyterianische Kathedrale wie ein Hörsaal mit einer rezitierenden Frau standen links und rechts des Weges.
Dann stieg ich wieder irgendwo in eine U-Bahn und bemerkte erst nach einigen Stationen, wo ich war und musste umsteigen.
Man muß dazusagen, dass in der Station jeder Ausgang eine Nummer hat, die auch im Reiseführer angegeben ist. Und dass jede Station eine Nummer hat, mit der man am Automaten das Ticket kauft. Aber die Nummer der U-Bahn ist nicht angegeben (es gibt 4 Linien). Also ist für Überraschungen gesorgt. So kam ich mit demselben Jeton müde nach Hause mit all den Taschen vom Markt.
Aber da stehen drei oder vier verschiedene Automaten herum, einer zum Geldwechseln, einer für Wochenkarten und einer zum Kartenaufladen. Da kann es schon passieren, dass man ein bisschen herumfummelt. Eine nette Dame sah mir eine Weile zu und rief schließlich, als ich knapp vor der Lösung war, die Stationshilfe zusammen, und die standen dann zu dritt und sahen mir zu, wie ich den Jeton aus dem Automaten zog.
Als ich mich dann den Treppen zuwandte, rief mir die Dame entsetzt nach und bedeutete mir, dass es die falsche Fahrtrichtung war.
Als ich auf den Zug wartete, stand sie drüben am anderen Bahnsteig und deutete mir durch die Fenster - zwischen Bahnsteig und Gleisen sind Glastüren, die sich öffnen, wenn der Zug da steht - wieviele Stationen ich zu fahren hätte.
Die Sorge ist berechtigt, denn im Zug wird zwar jede Station angesagt und am Display gezeigt, aber nicht immer auf Englisch. Und es gibt Grafiken vom Linienverlauf, aber die eigene Station ist dort nicht markiert.
Nun gut, die konfuzianische Akademie fand ich ohne Umstände.
Sie lag sinnigerweise hinter der pädagogischen Universität.

Ich durchstreifte entspannt die Gassen um den Bahnhof, wo an Ständen alles mögliche angeboten wird. Einen Verkäufer von Musikequipment fragte ich ungeniert, wo es Musik-CDs zu kaufen gäbe. Und tatsächlich führte er mich zu einem solchen Geschäft.
Ich trat ein und sah einen großen Raum, die Wände voller CD-Regale. Hinter der Theke ein junger Mann, ins Handy vertieft. Hinten im Raum ein älteres Ehepaar, der Mann abgewandt, die Frau sprach mich an.
Ich äußerte meinen Wunsch.
Die Frau forderte ihren Mann auf, mich auf Englisch zu beraten.
Er wollte nicht.
Schließlich trat er heran, griff ins Regal und holte ein dickes Album mit koreanischer Folklore heraus und drückte es mir in die Hand. Ich verlangte, es hören zu können. Die CD war unverpackt, er schob sie dem Sohn hin, der mit Mühe den CD-Player einschaltete und eine CD einlegte - ohne die laufende Musik abzuschalten. (Musik läuft immer in Korea).
Sie gefiel mir.
Aber nun wollte ich Zeitgenössisches.
Nach längerem Bitten trat der Mann heran, griff ins hintere Regal und holte eine CD heraus, die er mir hinhielt. Das Cover gefiel mir, Songtitel waren auf Englisch. Ich wollte sie hören. Das wurde verweigert, da die CD originalverpackt sei. Ich protestierte.
Als ich nach Tempelmusik fragte, schüttelten sie sich vor Abscheu.
Bei Musik aus China wurde mir eine CD angeboten, wo ich "Simon & Garfunkel" und "Scott McCanzie" entziffern konnte.
Schließlich nahm ich die gehörte und die ungehörte Musik mit.
Überraschungen gehören zum Reisen.
Als ich die ganze Marktstraße gesehen und einen Künstler mit Atelier und Garten gefunden hatte, machte ich eine Stadtrundfahrt.
Mit demselben Jeton stieg ich in der falschen Richtung ein. Die Maschine sagt etwas auf Koreanisch, die gepolsterten Klappen schließen sich leicht, man geht weiter.
Das war mir auch schon mit dem richtigen Jeton passiert.
So fuhr ich nach Norden bis zum Sincheon-Fluss und sah dort einige F16-Flugzeuge der koreanischen Luftwaffe ihre Runden drehen. Dann fuhr ich wieder nach Süden und sah den historischen Park und das Zeitgeschichtemuseum. Nun kreuzte ich und fand ein nettes Restaurant, wo ich (wie ich nachher erfuhr) eine Fischsuppe bekam.
Eine katholische Kirche mit Gläubigen und eine presbyterianische Kathedrale wie ein Hörsaal mit einer rezitierenden Frau standen links und rechts des Weges.
Dann stieg ich wieder irgendwo in eine U-Bahn und bemerkte erst nach einigen Stationen, wo ich war und musste umsteigen.
Man muß dazusagen, dass in der Station jeder Ausgang eine Nummer hat, die auch im Reiseführer angegeben ist. Und dass jede Station eine Nummer hat, mit der man am Automaten das Ticket kauft. Aber die Nummer der U-Bahn ist nicht angegeben (es gibt 4 Linien). Also ist für Überraschungen gesorgt. So kam ich mit demselben Jeton müde nach Hause mit all den Taschen vom Markt.
weichensteller - 20. Aug, 13:32