Pilgern I: Der Papst in Mariazell
Am Fest zu Mariä Geburt am 8. September 2007 feierte Papst Benedikt XVI. in Mariazell mit Pilgern und Vertretern aus Politik und Gesellschaft, vom Klerus und von Laienorganisationen sowie von allen Pfarren Österreichs eine heilige Messe.
Bei der Predigt sprach er vom Pilgern an diesen Ort seit 850 Jahren und von der Pilgerschaft der Gläubigen seit den Tagen Jerusalems. Von Abraham führe ein Pilgerweg bis zu Jesus, sagt der Papst den tausenden Pilgern, und nennt damit das Ziel der Pilgerfahrt: Jesus begegnen im Heiligtum, im Weg dorthin, in den Umwegen, im Aufbruch vom gewöhnlichen Leben.
Am Anfang des Pilgerns stehe das unruhige Herz. Das Ungenügen mit der zu kleinen Welt des täglichen Lebens, die Ahnung eines anderen. Der Papst nennt das unruhige, offene Herz den Ursprung des Pilgerns, seit Abraham. Das Nichtbegnügen mit dem, was alle tun und denken. Das Wissen um die Einzigkeit des Gottes, der uns sein Antlitz zuwendet, und die Sehnsucht nach seiner Nähe.
Der Papst schaut auf das Gnadenbild von Mariazell und sieht das Jesuskind im Arm seiner Mutter, und er spricht von der Sehnsucht nach dieser innigen, umschlungenen Nähe. Aber auch das Bild des Gekreuzigten über dem Hochaltar zeigt denselben Jesus, der nicht mit weltlicher Macht, sondern in demütiger Liebe uns erlöst hat, und diese Liebe uns zeigt und schenkt.
Benedikt XVI. ist ein Papst des scharfen, klaren Denkens. Unerschrocken widerspricht er den Relativierungen des modernen Denkens und weist auf die eine Wahrheit hin, die uns in Gottes Offenbarung unwiderruflich gegeben ist. Aus der Erfahrung der kontingenten Welt folgt die Notwendigkeit eines souveränen Gottes, aus der Erfahrung der Zerrissenheit die Notwendigkeit der Einheit, so lehrten schon die Griechen. Der Papst appelliert an den klaren Verstand und das schlußfolgernde Denken. – Aber Pilgern ist doch ganz anders!
Wer Tag für Tag unterwegs ist, zu immer unbekannten Orten hin, aufmerksam für die Zeichen am Weg oder versunken in die eigenen Fragen und Sorgen: der denkt anders. Pilgerndes Denken ist assoziativ, verschlungen mäandernd, zuweilen labyrinthisch. Manchmal spontan einsichtig, wenn während des gleichförmigen Gehens unter der Oberfläche zusammengehörige Dinge zusammengefunden haben: dann schreckst du auf. Aber es gibt auch die Strecken der Langeweile, der Mühen, der Unsicherheit, die Zeiten, wo man ringt um Orientierung, wo Tasten ist und Fragen und Ringen, und dann oft ein versuchter Weg ohne Gewißheit, nur auf Probe. Wer sich geführt weiß, der meist erst im Nachhinein, erst hinterher zeigt sich der Sinn der Umwege, vom erreichten Ziel aus. Ergriffen ist der Pilger immer wieder, durch eine Begegnung unterwegs, durch eine Erkenntnis, vielleicht auch durch die Schönheit des Ziels, das er dann doch erreicht hat. Er-griffen und be-rührt.
Bei der Predigt sprach er vom Pilgern an diesen Ort seit 850 Jahren und von der Pilgerschaft der Gläubigen seit den Tagen Jerusalems. Von Abraham führe ein Pilgerweg bis zu Jesus, sagt der Papst den tausenden Pilgern, und nennt damit das Ziel der Pilgerfahrt: Jesus begegnen im Heiligtum, im Weg dorthin, in den Umwegen, im Aufbruch vom gewöhnlichen Leben.
Am Anfang des Pilgerns stehe das unruhige Herz. Das Ungenügen mit der zu kleinen Welt des täglichen Lebens, die Ahnung eines anderen. Der Papst nennt das unruhige, offene Herz den Ursprung des Pilgerns, seit Abraham. Das Nichtbegnügen mit dem, was alle tun und denken. Das Wissen um die Einzigkeit des Gottes, der uns sein Antlitz zuwendet, und die Sehnsucht nach seiner Nähe.
Der Papst schaut auf das Gnadenbild von Mariazell und sieht das Jesuskind im Arm seiner Mutter, und er spricht von der Sehnsucht nach dieser innigen, umschlungenen Nähe. Aber auch das Bild des Gekreuzigten über dem Hochaltar zeigt denselben Jesus, der nicht mit weltlicher Macht, sondern in demütiger Liebe uns erlöst hat, und diese Liebe uns zeigt und schenkt.
Benedikt XVI. ist ein Papst des scharfen, klaren Denkens. Unerschrocken widerspricht er den Relativierungen des modernen Denkens und weist auf die eine Wahrheit hin, die uns in Gottes Offenbarung unwiderruflich gegeben ist. Aus der Erfahrung der kontingenten Welt folgt die Notwendigkeit eines souveränen Gottes, aus der Erfahrung der Zerrissenheit die Notwendigkeit der Einheit, so lehrten schon die Griechen. Der Papst appelliert an den klaren Verstand und das schlußfolgernde Denken. – Aber Pilgern ist doch ganz anders!
Wer Tag für Tag unterwegs ist, zu immer unbekannten Orten hin, aufmerksam für die Zeichen am Weg oder versunken in die eigenen Fragen und Sorgen: der denkt anders. Pilgerndes Denken ist assoziativ, verschlungen mäandernd, zuweilen labyrinthisch. Manchmal spontan einsichtig, wenn während des gleichförmigen Gehens unter der Oberfläche zusammengehörige Dinge zusammengefunden haben: dann schreckst du auf. Aber es gibt auch die Strecken der Langeweile, der Mühen, der Unsicherheit, die Zeiten, wo man ringt um Orientierung, wo Tasten ist und Fragen und Ringen, und dann oft ein versuchter Weg ohne Gewißheit, nur auf Probe. Wer sich geführt weiß, der meist erst im Nachhinein, erst hinterher zeigt sich der Sinn der Umwege, vom erreichten Ziel aus. Ergriffen ist der Pilger immer wieder, durch eine Begegnung unterwegs, durch eine Erkenntnis, vielleicht auch durch die Schönheit des Ziels, das er dann doch erreicht hat. Er-griffen und be-rührt.
weichensteller - 8. Feb, 10:28