Korea

Sonntag, 24. August 2025

Rendezvous in Busan

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Laut und voller Musik
Abendsonne, warme Schatten und bunte Lichter
Gemurmel, das lauter und aufgeregter wird
Gruppen von zwei, drei oder vier Mädchen oder Burschen
zuweilen Eltern mit dem Kind in der Mitte
eine Frau bleibt stehen, als sich unsere Blicke kreuzen
wir machen vorsichtige Handzeichen
eine gemeinsame Sprache gibt es nicht, wie sich herausstellt
außer gegenseitiges Fotografieren
wir gehen um einen Häuserblock
ich habe bereits gegessen
sie verabschiedet sich mit Verbeugung
die Straße geht bis zu den Bleistifthäusern am Stadtrand hinauf
an den Straßenecken und in den Nebenstraßen im Schatten die Raucher
hinter großen Glasscheiben zwängt man sich um Esstische
essen ist ein Gesellschaftsereignis:
in der Mitte des Tisches brennt ein Ofen
auf den Rost werden Fleischstreifen gelegt
rundherum die Schälchen mit scharfen Soßen und sauer eingelegten Zwiebeln, Früchten und Knoblauch
schwatzend werden Fleischstreifen geangelt und Pfefferoni mit den Stäbchen
zuweilen erinnert die Kellnerin ans Umdrehen der Fleischstücke, wenn es schon raucht
Sonntagabend in Aufregung

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Neues von der Kindertheologie

„Die Wahrheit ist des Himmels Weg, die Suche nach Wahrheit ist der Weg des Menschen.“

Auszug aus
Das Buch von Maß und Mitte
Konfuzius

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Nach der Messe stand ich mit Ferdinand, dem Brasilianer, vor dem Kircheneingang im 3. Stock des Pfarrhauses, wo er um Segen bat für seinen Aufenthalt in Gyeongju, wo er die Niederlassung seiner Firma besuchte. Zu mir sagte er, nachdem ich mich vorgestellt hatte: Die alten Religionen hier in der Umgebung müssen erkundet werden, um die Kinder richtig zu lehren.
Er wusste nichts von meinen Absichten.
Er wusste nicht einmal, dass ich Lehrer bin.
Er fragte nach meinem Namen und stellte sich selbst vor: Paul.
Schon beim Eingang war ich wirklich herzlich begrüßt worden. Der Direktor des Hauses kam sofort auf mich zu, und alle rundum schüttelten mir fröhlich die Hand und schoben mich in den Aufzug hinein.
Mit dem Aufzug in die Kirche.
Und auch hier wird beim Hochgebet gestanden. Von allen, außer einer alten Frau, die saß, und Ferdinand, der kniete.
Jeremy hatte in Brasilien mit Kindern künstlerisch gearbeitet, um ihren Geist aufzurichten.
Die Kinder hatten anfangs Angst, ins Museum zu kommen, sie hielten es für ein Gefängnis. Das Offizielle, die uniformierten Ordner, die Türschlösser. Erst als der Museumsdirektor sich mit ihnen auf den Boden setzte, die Sozialarbeiterin, der Künstler. Erst dann waren sie zögerlich gekommen.
Sie hatten Keramikfliesen gemacht mit Bildern oder Texten.
So wurden Mauern dekoriert.
Die Politiker hatten das Projekt ignoriert.
Aber in der Tageszeitung waren sie auf der ersten Seite.
Und im Fernsehen kam ein Bericht über sie und ihre Kunstwerke.
Kindergeist für den Frieden.

Kazuka hatte schon dagesessen, als ich angekommen war im Kimchee Busan Guesthouse. Hatte mich freundlich beobachtet.
Ich sah, wo ich den Rucksack unterstellen könnte, fand das Gepäckzimmer, suchte eine Steckdose, um das Handy aufzuladen. Als ich es am großen Tisch im Empfangsraum versuchte, meine sie: da kommen auch fremde Leute.
Eine bildschöne junge Frau.
Dass sie Japanerin ist, habe ich erst am Nachmittag zu meiner Überraschung erfahren.
Ist zum Englischlernen auf den Philippinen.
Hat nun ein paar Tage Urlaub.
Spricht langsam Englisch mit mir.
Lernt erst seit 3 Monaten Englisch.
Ja, wir Japaner sind scheu wie die Koreaner, sagt sie.
Auf der Straße Blick nach innen.
Du bist eine Ausnahme, sage ich.
Sie übersetzt "exception" und lacht.
Aber ich bin ängstlich, sagt sie offen und sieht mich an.
Dass die Japaner Weihnachten feiern mit Christbaum, die Toten verbrennen wie Buddhisten und die Ahnen verehren wie Shintoisten. Aber die meisten Menschen wissen gar nicht, warum sie das machen, und halten sich gar nicht für religiös, besonders die jungen.
Ähnlich wie die koreanischen Religionen.
Jetzt ist sie Souveniers kaufen, denn am Abend geht ihr Flug.

"Der Meister sagt:
Gute Menschen machen die Schönheit eines Platzes aus."
aus: Gespräche mit Konfuzius

Samstag, 23. August 2025

Gyeongju

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Die ganze Stadt ein Museum, wurde mir gesagt.
Weil die Königsgräber, die großen Grashügel, mitten in der Stadt sind, im Tumuli-Park, und noch weit nach Süden hin.
Aber auch das kann zum Abenteuer werden, wenn du beim ersten Rundgang am Abend gerade dazukommst (nachdem du über zwei rote Katzen gestiegen und um eine dreifarbige herumgegangen bist und zur Basis der versperrten Hallenkonstruktion gekommen bist), wie sich zwei Wissenschaftler am Eingang verabschieden (ein Wissenschaftler, eine Wissenschaftlerin), du noch einen Blick hineinmachen kannst und eine kurze Erklärung bekommst: Hier wird die Konstruktion der Hügelgräber nachgebaut, das war das Grab der Prinzessin, und ich rufe: Und du bist die Prinzessin?
Am Nachmittag aß ich in einem netten Lokal eine Art scharfe Pfefferoni-Omlette, serviert von einer attraktiven kühlen Koreanerin, deren Sohn mich herzlich begrüßte und deren Tochter ich in der Küche werken sah. Als ich fertig war, begann es draußen wie mit Kübeln zu schütten.

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Wenn ich am Freitag mit Norbert aus Frankreich vom Sternenobservatorium der Silla-Zeit weg die Route abmarschiert bin, ins Museum hinein, wo wir aus jedem Gebäude heraustraten und nicht mehr wussten, wo wir waren. Er dann noch unbedingt diesen Hügel sehen wollte, in den man hineingehen kann, um das Grab und den Grabschmuck zu sehen. Viele Male sind wir um den Park gekreist und wussten beim Ausgang nicht mehr, wo wir hereingekommen sind.
Michael aus Italien habe ich beim Teetrinken kennengelernt. Er kam aus Kanada und musste wegen des Streiks eine halbe Woche warten.
Jeremy aus England, der schon zwei Jahre durch die Welt reist und nach den Wochen in Korea nach China weiterfahren möchte, erzählt mir von seiner Arbeit mit Kindern armer Leute in der brasilianischen Favela, mit denen er ihre Gewalterfahrungen künstlerisch aufgearbeitet hat mit Bildern und Texten auf Keramikfliesen, die dann im Museum ausgestellt wurden. Er hat mir Bilder gezeigt.
Nach einem unnötigen schweißtreibenden Weg zum Tempelmuseum, in dem in einer Halle eine Rekonstruktion der neunstöckigen Pagode steht, die auf dem weitläufigen unkrautüberwucherten Ausgrabungsareal gestanden sein soll, gab es eine bequeme Busfahrt zum Bulguk-Tempel, dem bedeutendsten buddhistischen Tempel Koreas. Aber um dort hineinzukommen, muss man bei schrecklichen Torwächtern vorbei, die jeden bösen Geist und sogar jeden bösen Gedanken verscheuchen.
Wer war noch nicht hier?

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Mittwoch, 20. August 2025

Manöver

Ich fuhr ja nicht zum ersten Mal mit der U-Bahn.
Aber da stehen drei oder vier verschiedene Automaten herum, einer zum Geldwechseln, einer für Wochenkarten und einer zum Kartenaufladen. Da kann es schon passieren, dass man ein bisschen herumfummelt. Eine nette Dame sah mir eine Weile zu und rief schließlich, als ich knapp vor der Lösung war, die Stationshilfe zusammen, und die standen dann zu dritt und sahen mir zu, wie ich den Jeton aus dem Automaten zog.
Als ich mich dann den Treppen zuwandte, rief mir die Dame entsetzt nach und bedeutete mir, dass es die falsche Fahrtrichtung war.
Als ich auf den Zug wartete, stand sie drüben am anderen Bahnsteig und deutete mir durch die Fenster - zwischen Bahnsteig und Gleisen sind Glastüren, die sich öffnen, wenn der Zug da steht - wieviele Stationen ich zu fahren hätte.
Die Sorge ist berechtigt, denn im Zug wird zwar jede Station angesagt und am Display gezeigt, aber nicht immer auf Englisch. Und es gibt Grafiken vom Linienverlauf, aber die eigene Station ist dort nicht markiert.
Nun gut, die konfuzianische Akademie fand ich ohne Umstände.
Sie lag sinnigerweise hinter der pädagogischen Universität.

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Ich durchstreifte entspannt die Gassen um den Bahnhof, wo an Ständen alles mögliche angeboten wird. Einen Verkäufer von Musikequipment fragte ich ungeniert, wo es Musik-CDs zu kaufen gäbe. Und tatsächlich führte er mich zu einem solchen Geschäft.
Ich trat ein und sah einen großen Raum, die Wände voller CD-Regale. Hinter der Theke ein junger Mann, ins Handy vertieft. Hinten im Raum ein älteres Ehepaar, der Mann abgewandt, die Frau sprach mich an.
Ich äußerte meinen Wunsch.
Die Frau forderte ihren Mann auf, mich auf Englisch zu beraten.
Er wollte nicht.
Schließlich trat er heran, griff ins Regal und holte ein dickes Album mit koreanischer Folklore heraus und drückte es mir in die Hand. Ich verlangte, es hören zu können. Die CD war unverpackt, er schob sie dem Sohn hin, der mit Mühe den CD-Player einschaltete und eine CD einlegte - ohne die laufende Musik abzuschalten. (Musik läuft immer in Korea).
Sie gefiel mir.
Aber nun wollte ich Zeitgenössisches.
Nach längerem Bitten trat der Mann heran, griff ins hintere Regal und holte eine CD heraus, die er mir hinhielt. Das Cover gefiel mir, Songtitel waren auf Englisch. Ich wollte sie hören. Das wurde verweigert, da die CD originalverpackt sei. Ich protestierte.
Als ich nach Tempelmusik fragte, schüttelten sie sich vor Abscheu.
Bei Musik aus China wurde mir eine CD angeboten, wo ich "Simon & Garfunkel" und "Scott McKanzie" entziffern konnte.
Schließlich nahm ich die gehörte und die ungehörte Musik mit.
Überraschungen gehören zum Reisen.
Als ich die ganze Marktstraße gesehen und einen Künstler mit Atelier und Garten gefunden hatte, machte ich eine Stadtrundfahrt.
Mit demselben Jeton stieg ich in der falschen Richtung ein. Die Maschine sagt etwas auf Koreanisch, die gepolsterten Klappen schließen sich leicht, man geht weiter.
Das war mir auch schon mit dem richtigen Jeton passiert.
So fuhr ich nach Norden bis zum Sincheon-Fluss und sah dort einige F16-Flugzeuge der koreanischen Luftwaffe ihre Runden drehen. Dann fuhr ich wieder nach Süden und sah den historischen Park und das Zeitgeschichtemuseum. Nun kreuzte ich und fand ein nettes Restaurant, wo ich (wie ich nachher erfuhr) eine Fischsuppe bekam.
Eine katholische Kirche mit Gläubigen und eine presbyterianische Kathedrale wie ein Hörsaal mit einer rezitierenden Frau standen links und rechts des Weges.
Dann stieg ich wieder irgendwo in eine U-Bahn und bemerkte erst nach einigen Stationen, wo ich war und musste umsteigen.
Man muß dazusagen, dass in der Station jeder Ausgang eine Nummer hat, die auch im Reiseführer angegeben ist. Und dass jede Station eine Nummer hat, mit der man am Automaten das Ticket kauft. Aber die Nummer der U-Bahn ist nicht angegeben (es gibt 4 Linien). Also ist für Überraschungen gesorgt. So kam ich mit demselben Jeton müde nach Hause mit all den Taschen vom Markt.

Dienstag, 19. August 2025

daegu

die ankunft am späten nachmittag
verschwitzt mit großem rucksack über lange straßen
mit dem buchplan in der hand
kaufhäuser, autowerkstätten
große aquarien mit meeresfischen am gehsteig
die sind nicht zum essen!
der eingang zum motel durch eine rauchglastür
dahinter staubige gänge
keine rezeption
im 3. stock höre ich frauenstimmen
zwei alte frauen sitzen am boden und werken
eine ist die wirtin und zeigt mir das zimmer
mit brummender klimaanlage, plastikboden und unzähligen fläschchen
nein, restaurant ist hier keines, nur eine pasta beim hinterausgang
die war gut!
das angebliche stadtzentrum ist ein staubiges industriequartier
riecht mach gummi und asphalt
mit einem bewaldeten berg wie dem spitalberg
auf der straße gehen ältere leute mit trippelschritten
hier ist keine eile

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Montag, 18. August 2025

Gesichter

In chinesischen Städten fange ich leicht Blicke auf.
Wir Langnasen fallen dort auf.
Jeder Blick mündet in ein Lächeln.
Zuweilen eine Begrüßung, ein paar Worte, ein Foto.
In Korea ist das anders.
Westler sind hier nichts Besonderes.
Die Menschen gehen wie anderswo durch Tunnel, auf das Gerät in ihrer Hand starrend.
Oder sind im Gespräch zu zweit.

Was mir stattdessen auffällt:
Gesichter sind völlig nackt und offen.
Da ist keine Reaktion versteckt oder gespielt.
Als ich in der Bar des Hostels, als ich noch spätabends über Büchern saß, der letzte Gast, endlich verabschiedet wurde, schlug ich vor, den Wein auf die Zimmerrechnung zu schreiben.
Da sah mich diese junge, bildschöne Koreanerin entsetzt an.
Damit hatte sie nicht gerechnet.
Das brachte sie in Verlegenheit.
Sie war ausgeliefert.
Alles war abgestürzt.
So blickte sie mich an.
Ich begriff und zahlte.
Dankbar sah sie mich an und verabschiedete mich

Landschaft

Im Zug von Seoul nach Daegu.
Nochmals die endlosen Gänge zum Bahnhof.
Schließlich nach treppauf treppab endlich eine Bahnhofhalle, und sogar ein besetzter Ticketschalter.
Jeder Passagier einen tiefgekühlten Sitzplatz.
Aus der Stadt hinaus
über den Han auf einer Stahträgerbrücke
in eine Landschaft hinein
dicht bewaldete Berge
in unübersehbar enggewundene Täler hinein
entlang Feldern, Obstbäumen und Gemüsetunneln
Dann einmal Hochhausbündel in einem Taleinschnitt
wie senkrecht aufgestellte weiße Bleistifte
zwischen grüne Berge geklemmt
aber wir folgen einer schlanken Kurve leicht aufwärts ins andere Tal
die Schaffnerin macht jedesmal, wenn sie den Wagon betritt, eine Verbeugung zur Wagenmitte hin,
ohne jemand anzusehen;
beim Verlassen dreht sie sich dafür um, bevor sie die Tür zum Übergang öffnet
es hängt kein Heiligenbild im Wagen, ich habe nachgesehen

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Sonntag, 17. August 2025

Sommerpalast, Schrein und Akademie

Weniger zur Erholung, sondern als Alterssitz diente der Changgyeong-Palast (Palast der wunderbaren Segnungen), den König Sejong einrichtete. Nach der alten buddhistischen Goryoe-Dynastie machte Yi Seong-gye nun den Konfuzianismus zur Staatsreligion. Damit schuf er eine Balance zwischen Militär und Gelehrten. Diese neue Strömung ist in China entstanden und nimmt kosmische Elemente des alten Daoismus auf, erweitert sie aber um die neue Morallehre des Zhu Xi.
König Sejong machte Hangang zur Hauptstadt: Seoul.

Ich durchstreifte in Ruhe die von Wald umgebene Anlage in Zikkadengetöse und sah Hofdamen und Wachbeamte in mittelalterlicher Kleidung, die sich als Amerikaner entpuppten, sowie einen Koreaner, der mir freundlich einen Fotoabzug von mir selbst überreichte, den er gerade angefertigt hatte.

Anschließend wechselte ich in den benachbarten Jongmyo-Schrein, wo ich ein Gefühl für den koreanischen Ahnenkult bekam. Auf einer überdachten breiten Holzwand sind die Ahnentafeln der Könige präsent und werden von den Gefolgsleuten am Tempelplatz verehrt. Dazu werden ihnen Opfergaben dargeboten. Die einzelnen Tore erlauben den Geistern und den Verehrern Zutritt. Es ist das höchste Staatsheiligtum Koreas.

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Um die konfuzianische Akademie zu finden, musste ich sinnigerweise das heutige Universitätsviertel durchqueren mit seinen lebendigen Gassen. Die Anlage selbst, wo Adelige und Beamtenkinder gelehrt sowie Gelehrte und Studenten beheimatet wurden, ist kaum beschildert und etwas verwahrlost. Außerhalb fand ich jedoch eine Studentengruppe vor, drinnen auf der Wiese kampierten einige Großmütter, und bei den hölzernen Wohnquartieren versuchten traditionell gekleidete Eltern, ihren schon auf eigenen Füßen stehenden festlich gekleideten Sohn vor einem Fotografen in den Wandelgang zu stellen, also eine Art Konfuziustaufe

China und Korea

China ist aus dem Kopf entstanden,
Korea ist von selbst geworden.
Städte wie Xi'an sind in quadratische Blöcke geteilt, Peking dazu in Ringe geteilt. Shanghai wird in die Höhe gebaut, wozu alle alten Häuser abgerissen wurden. Die Kulturrevolution hat alles Alte vernichtet, die Tempel und Klöster, Pagoden und Paläste, denn dem neuen kommunistischen Menschen soll nichts Altes entgegenstehen. Die traditionellen Bauern wurden enteignet und in die Stadt geschickt. Lebensmittel entstehen heute auf riesigen Plantagen, zuweilen rund ums Atomkraftwerk.
Wenn die Stadt im Smog erstickte, wurden die Fabriken verbannt und von Schulklassen Pappeln gepflanzt. Wenn die Straßen von Autos zerplatzten, wurden die Autonummern beschränkt und die Fahrzeuge elektrisiert. Wenn die Menschen zu viele wurden, war nur mehr ein Kind erlaubt. Heute wären Kinder wieder erlaubt, aber die Menschen haben sich ans bequemere Leben gewöhnt und bleiben trotz Prämien kinderlos.
In Korea dagegen folgen die Straßen Höhenlinien und gewachsenen Stadtvierteln. Zwischen den Hochhäusern stehen noch die niedrigeren älteren Wohnhäuser. Der Autoverkehr ist gemütlich, die Straßen von Fußgängern erfüllt, das Gedränge in den Gassen zwischen Kaufhäusern, Läden und Restaurants fröhlich, in der U-Bahn die Leute ungestresst. Und ich Europäer falle niemandem auf. Koreanisches Leben ist evolutionär gewachsen

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Die Sonntagsmesse

Wenn schon die Kathedrale um die Ecke liegt.
Ich habe gefragt: um 9 Uhr am Sonntag heilige Messe in englischer Sprache.
Als ich hinkomme, sind die Kircheneingänge mit einem roten Band abgesperrt, und eine lange Warteschlange in Einserreihe steht um das Haus herum zwischen Absperrbändern. Verärgert gehe ich rundherum, frage nach, folge einer leeren Spur bis zum Vordereingang zur Krypta, werde wieder zum Haupteingang geschickt, wo nun ein Seitentor frei ist.
Ich trete in die Halle.
Vollbesetzt.
Ich stelle mich hinten dazu.
Koreanische Messe, gerade zum Ende der Predigt.
Erwachse, Jugendliche, kaum Kinder.
Gabenprozession: reihenweise erheben sich die Gläubigen, von vorne nach hinten, treten in vier Schlangen zum Altar vor und bringen ihre Gaben, einen Geldschein.
Dauert nicht länger als zwei Kirchenlieder.
Zum Hochgebet wird ausnahmslos gestanden.
Kommunionsspender im Mittelgang auch hinten, wie bei uns.
Die ganze Messe zügig und ohne Schnörkel.
Klarer Orgelklang, hörbarer Kirchengesang.
(Ein Kirchenlied habe ich gekannt)
Einige geistliche Schwestern in den Bänken.
Auch in den Straßen des Stadtviertels zu sehen.
Vor der Kirche mehrere Priester im Kolarhemd, in Gesprächen.
Die umliegenden hohen Gebäude in Kirchenbesitz.
Die Straßen laut wie wochentags.
Die koreanische Kirche wächst

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2014 kam Papst Franziskus nach Korea und feierte in der Marienkathedrale eine hl. Messe zur Versöhnung der beiden Korea. Er gedachte der Märtyrer unter dem konfuzianischen Königshaus.
Erzbischof Peter Chung Soon-taek ist unbeschuhter Karmelit.
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ferne

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Sobald sich aber einer dem Herrn zuwendet, wird die Hülle entfernt. Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.

2 Kor 16f

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