Samstag, 21. Juli 2007

Der letzte Ort der Welt

ist dieses Gebirge. Der Eintritt dazu liegt im letzten Dorf der Welt, in Debark. Schlammig der Hauptplatz, auf dem der Bus hielt, eine aus zwei Zapfsäulen bestehende, mit Stacheldraht abgezäunte Tankstelle in der Mitte, einige Lastwagen oder Anhänger querstehend. Die Seitengassen zum Simeon-Hotel ansteigend, Steine im Schlamm. An einem Restaurant vorbei mit Veranda, Blick auf den Platz. Später den Platz überquert, die andere Straße noch viel rutschiger, Marktstände mit Planen als Regenschutz, einige Geschäfte. Dort haben wir den Proviant zusammengesucht für die Besteigung, Thunfischdosen, Spagetti, Brot. Das Salz bekamen wir von einem Stand, wo es auf einem Berg gelbbraun aufgeschüttet lag. Die Frau schob etwas mit den Fingern in ein kleines Plastikgefäss, füllte dieses in ein größeres und leerte das auf eine Plastikfolie, etwa 1/2 Kilo. Wir deuteten: weniger, sie verstand nicht, ich nahm das kleine Gefäß und füllte ein paar Bröcklein ein und reichte es ihr - worauf sie es auf den bereiteten Haufen dazuschüttete. Inzwischen hatte sich eine ganze Menge Kinder und Jugendliche um den Stand versammelt, die alle den Vorgang kommentieren und Ratschläge geben. Zuletzt gab ich der Verkäuferin ein paar Klumpen in die Hand und fragte nach dem Preis, worauf sie diese durch die ganze Runde weitergab, sodass unsere spätere Spagettiwürze durch mindestens sechs oder acht Hände gegangen war, bevor ich sie einwickeln konnte.

Als wir nach langer Rumpelfahrt und vielen Mißverständnissen endlich aus dem Führerhaus kletterten, ich die letzten Bananen verteilte und wir, die Rucksäcke geschultert, uns auf den Weg machten, muss es schon fortgeschrittener Vormittag gewesen sein, und ich fühlte mich eigentlich ganz gut. Wir hatten bald das Tempo eingestellt und aufeinander abgestimmt, der Führer ging schweigend hinterher, zeigte dann und wann wortlos in eine Richtung. Wir folgten eine Weile der Straße, überquerten eine Weide und stiegen durch den Wald einen Gegenhang hinauf. Bei der kleinen Rast oben war ich zwar verschwitzt, aber nicht müde. Dann die Hirten, mit dem einen, der lauthals sang. Auf schmalem Weg einen Hang entlang, dann durch ein Tal, neben einem Flüßchen, schließlich darüber. Dort waren wir immerhin schon recht erschöpft und über die Pause froh. Aber nun begann der Aufstieg. Und den Hügel hinauf, noch einen, noch einen, wurde mir bewußt, dass mein Rucksack mindestens 20 kg haben musste, mit dem großen Zeltpacken und dem eisernen Kochgeschirr. Außerdem hatten wir wohl die 3500 Meter-Höhenlinie überschritten, ab der man den Sauerstoffmangel empfindlich spürt. Zuletzt schleppte ich mich hinauf, immer wieder rastend, hätte 100x aufgegeben und wäre an Ort und Stelle eingeschlafen. Mark gings fast genauso, er war nur ein paar Schritte näher dem Scout.

Diese Momente waren der Übergang.
Als wir jenseits wieder erwachten, sahen wir Dinge, die wir bisher nur geträumt hatten.




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