Ich habe Schleifen gezogen
den ganzen Tag
Schleifen ueber Schleifen
mir schwindelte bereits morgens um 6
mit Rucksack und Bleifuessen
und der feuchten Hitze der Nacht im Zug
in allen Gliedern/
im Kreis bin ich gegangen
und konnte keine Richtung halten:
denn das ist Schwindel,
wenn du nicht weisst wo du stehst
und was als naechstes.../
Stunden in der Stadt ohne Weiterkommen
ausser: ich habe mich eingeschrieben
mit Schleifen/
doch dann fand ich die Donau
nichts in der Stadt deutete auf sie hin
unvermittelt erblickte ich sie
durch die Baeume einer Alle hindurch
Baba Tonka
sie sah kaum breiter aus als in Wien
endlich eine klare Linie/
ich habe Menschen liegen sehen am Donaustrand
einige stiegen hinein
der stetige gleiche Wind ging
den ich von Wien kenne
und erleichterte die Hitze
viele viele Schiffe
immer wieder ein Schubschiff
stromauf stromab, langsam
wie nackt ohne Kaehne
Schubschiffe sehen aus
als waere der Bug abgeschnitten
als Kind hab ich sie nicht gemocht
ich bin bei der Reichsbruecke gestanden
und habe die Schleppverbaende wenden gesehen
viel zu selten
ich habe nur eine einzige Geschichte
warum hab ich nicht genauer geschaut:
das alles gibts nicht mehr
etwas war, und du warst dabei
am Rande
kann man nicht vom Rande alles sehen?/
im Verkehrsmuseum, die letzte Viertelstunde vorm Zusperren
trotzdem voller Eintritt
nur die Lokomotiven im Freien, der Bahnhof schon geschlossen
also spielt Zeit doch eine Rolle
auch wenn sie in Schleifen verschwand/
40 Minuten am Busbahnhof gewartet
auf das nachgesandte Ladegeraet
es wurde langsam dunkel
alle 10 Minuten ein Bus
alle 5 ein Taxi
Busbahnhoefe gehoeren zu den ungeliebtesten Orten der Welt
(gleich nach Grenzuebergaengen)
nichts zum Bleiben
auch Canetti hat die Stadt noch als Kind verlassen:
Rustschuk, heute Ruse
mit dem Blick nach Wien
Schleifen ueber Schleifen
mir schwindelte bereits morgens um 6
mit Rucksack und Bleifuessen
und der feuchten Hitze der Nacht im Zug
in allen Gliedern/
im Kreis bin ich gegangen
und konnte keine Richtung halten:
denn das ist Schwindel,
wenn du nicht weisst wo du stehst
und was als naechstes.../
Stunden in der Stadt ohne Weiterkommen
ausser: ich habe mich eingeschrieben
mit Schleifen/
doch dann fand ich die Donau
nichts in der Stadt deutete auf sie hin
unvermittelt erblickte ich sie
durch die Baeume einer Alle hindurch
Baba Tonka
sie sah kaum breiter aus als in Wien
endlich eine klare Linie/
ich habe Menschen liegen sehen am Donaustrand
einige stiegen hinein
der stetige gleiche Wind ging
den ich von Wien kenne
und erleichterte die Hitze
viele viele Schiffe
immer wieder ein Schubschiff
stromauf stromab, langsam
wie nackt ohne Kaehne
Schubschiffe sehen aus
als waere der Bug abgeschnitten
als Kind hab ich sie nicht gemocht
ich bin bei der Reichsbruecke gestanden
und habe die Schleppverbaende wenden gesehen
viel zu selten
ich habe nur eine einzige Geschichte
warum hab ich nicht genauer geschaut:
das alles gibts nicht mehr
etwas war, und du warst dabei
am Rande
kann man nicht vom Rande alles sehen?/
im Verkehrsmuseum, die letzte Viertelstunde vorm Zusperren
trotzdem voller Eintritt
nur die Lokomotiven im Freien, der Bahnhof schon geschlossen
also spielt Zeit doch eine Rolle
auch wenn sie in Schleifen verschwand/
40 Minuten am Busbahnhof gewartet
auf das nachgesandte Ladegeraet
es wurde langsam dunkel
alle 10 Minuten ein Bus
alle 5 ein Taxi
Busbahnhoefe gehoeren zu den ungeliebtesten Orten der Welt
(gleich nach Grenzuebergaengen)
nichts zum Bleiben
auch Canetti hat die Stadt noch als Kind verlassen:
Rustschuk, heute Ruse
mit dem Blick nach Wien
weichensteller - 15. Aug, 19:52