Czernowitz
Wenn diese Stadt kaprizioes ist
und das machen die Russen
die Geraeusche wuerden hier
mit dem Klappern der Bleistiftabsaetze beginnen/
und wenn sie nichts verstehen
und sich auf Zeichen nicht einlassen
spotten sie dich aus
(aber ich habe mich geraecht)/
wenn der Fluss der Dinge in den Strassen
nicht so selbstvergessen ist wie in Sofia
etwas angestrengt
der Ostblockgeruch:
Jan sagt, das kaeme vom Fluessiggasantrieb der Autos/
schrill, ueppig, glaenzend:
das ist doch nicht das k.u.k. Czernovitz
ausser dem schwarzen Kaetzchen
das zu meinen Fuessen zusammengerollt ist
und nicht aufwachen mag/
die nette Kellnerin mit der blonden Ponyfrisur sitzt nebenan auf einer Stufe und raucht
alles ist ein wenig schwer und schwankend
die Dekoilletes und der Mann
der sich seufzend auf einen Korbsessel niederlaesst/
auch hier wohnt der Tod:
Stalin hat sie verhungern lassen 1936
weil sie seine Kollektivierungen nicht mochten
ohne Garten und Schwein
aber die Juden haben sie dann nicht geschont
(wie die Bulgaren)
spaeter galten sie Hitler
gleichwohl als Untermenschen/
wenn die beiden aufgeweckten Buerschchen am Nebentisch
13 uder 14 sind:
Taras spricht Englisch
stammt aus Nowosibirsk
und hat Grosseltern in Cernivci und Belgrad
er wird mir im September ein SMS schreiben/
wenn Hausfrauen knarrende elektrische Busse steuern
im Kittel
und sich im Handspiegel die Haare frisieren
unbeeindruckt von der Welt
wenn die Plaetze dieser Stadt
Raum geben
freundlich gruen und bunt ummantelt
schwatzend bevoelkert und
kinderschreierfuellt
wenn die wasserfarbenen Augen der Ukrainer
und ihre durchsichtige Haut
in ebensolchen Blusen
die duesteren Gassen und schattigen Alleen
heller machen wollen
wenn die Stadt in der gestrigen grauen Luft
russisch war und heute
der Himmel sommerlich leuchtet,
und wenn Ukraine und die Bukowina
in Czernovitz auf einem Bein stehen:
aber Svitlana ist nicht so.
Oder vieleicht doch.
und das machen die Russen
die Geraeusche wuerden hier
mit dem Klappern der Bleistiftabsaetze beginnen/
und wenn sie nichts verstehen
und sich auf Zeichen nicht einlassen
spotten sie dich aus
(aber ich habe mich geraecht)/
wenn der Fluss der Dinge in den Strassen
nicht so selbstvergessen ist wie in Sofia
etwas angestrengt
der Ostblockgeruch:
Jan sagt, das kaeme vom Fluessiggasantrieb der Autos/
schrill, ueppig, glaenzend:
das ist doch nicht das k.u.k. Czernovitz
ausser dem schwarzen Kaetzchen
das zu meinen Fuessen zusammengerollt ist
und nicht aufwachen mag/
die nette Kellnerin mit der blonden Ponyfrisur sitzt nebenan auf einer Stufe und raucht
alles ist ein wenig schwer und schwankend
die Dekoilletes und der Mann
der sich seufzend auf einen Korbsessel niederlaesst/
auch hier wohnt der Tod:
Stalin hat sie verhungern lassen 1936
weil sie seine Kollektivierungen nicht mochten
ohne Garten und Schwein
aber die Juden haben sie dann nicht geschont
(wie die Bulgaren)
spaeter galten sie Hitler
gleichwohl als Untermenschen/
wenn die beiden aufgeweckten Buerschchen am Nebentisch
13 uder 14 sind:
Taras spricht Englisch
stammt aus Nowosibirsk
und hat Grosseltern in Cernivci und Belgrad
er wird mir im September ein SMS schreiben/
wenn Hausfrauen knarrende elektrische Busse steuern
im Kittel
und sich im Handspiegel die Haare frisieren
unbeeindruckt von der Welt
wenn die Plaetze dieser Stadt
Raum geben
freundlich gruen und bunt ummantelt
schwatzend bevoelkert und
kinderschreierfuellt
wenn die wasserfarbenen Augen der Ukrainer
und ihre durchsichtige Haut
in ebensolchen Blusen
die duesteren Gassen und schattigen Alleen
heller machen wollen
wenn die Stadt in der gestrigen grauen Luft
russisch war und heute
der Himmel sommerlich leuchtet,
und wenn Ukraine und die Bukowina
in Czernovitz auf einem Bein stehen:
aber Svitlana ist nicht so.
Oder vieleicht doch.
weichensteller - 20. Aug, 16:58
Hallo Weichensteller! Oft sind
Gruss schlagloch.
Ja, dabei
Ich hab noch viel solches gesehen seither,
werde gleich schreiben darueber >
mit den Bildern wirds noch dauern bis zu einem besseren/schnelleren Computer...
Gruss
weichensteller