Dienstag, 7. August 2007

4. So viele Gesichter

begegnen mir heute am Korso, ganz mitteleuropaeische, oder tuerkische mit dunklen Augenbrauen in hohen Boegen, dunkle Hautfarben wie bei Roma, oder kahlgeschorene Schaedel auf Stiernacken wie Tschetniks des 20. Jhts, schlanke Maedchen mit Wespentaillen oder in weisse Kaftene geknoepfte mit hellen Kopftuechern, aus denen sie nirgendwo hinblicken, aber am Basar mit flinken Fingern in den Bergen glitzernder Ketten oder Stoeckelschuhe wuehlen.

Das alles ist so unbeschreiblich verschieden und unvereinbar, dass ein so alltaegliches und harmloses Ineinanderfliessen wie unter dem heutigen verhangenem Himmel nur verstehbar ist durch die unsichtbare Naehe des Todes, der das Auseinanderklaffende wieder zusammenfuehrt und aufhebt in einer Eindeutigkeit und Entschiedenheit, zu der das heutige Lebendige noch nicht imstande ist, jedenfalls nicht mit diesem Geist.

Auch Danilo Kis weiss das, wenn er die Bedeutung so verschiedener Menschenleben zuletzt zusammenfuehrt in einem Grabmal, oder Cioran, der Denker der Verzweiflung, oder Paul Celan, der dem Unsagbaren das Wort leiht, und auch Elias Canetti, der vor der Macht der Masse erschauert. Ich bin sogar gespannt, ob in Ovids Verwandlungen, die an Rumaeniens Schwarzmeerkueste entstanden, ein solches fraglos Eindeutiges auszumachen ist, auf dem das Auseinanderfallende der Erscheinungen sicher aufruhen kann.

Wir werden sehen.


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Struga, Mazedonia

3. Die stille Naehe des Todes

die Sytki erschauern liess, als er von der angeblichen Todesverachtung der albanischen Bergbewohner berichtete, mit denen ich auf meiner abenteuerlichen Rueckfahrt von Theth in Beruehrung gekommen war, als der riesenhafte Beifahrer vor dem johlenden Buspublikum Zoten zum Besten gab, einem die Rakiflasche abnoetigte, daraus tiefe Zuege nahm, auch dem Fahrer aufzwaengte, der mit den rumpligen Kurven entlang steiler Abhaenge seine liebe Not hatte, und ihn zuletzt, der selbst kein Schwaechling war, immer wieder anstiess, boxte und maltraetierte, bis ihn endlich, als die gefaerlichsten Passagen hinter uns lagen, sein ebenso huehnenhafter kleinerer Bruder in die zweite Sitzreihe beorderte und den hilflosen Vater auf den Beifahrersitz zwaengte, alles waehrend der Fahrt, versteht sich.
Vor diesem Bruder, dessen langer Zopf vor meiner Nase gebaumelt harre, war ich schon am Anfang dieser Fahrt ob seines tierischen Gebruells erschrocken, und ich hatte seinem spaeteren Besaenftigungswillen nicht trsauen wollen und empfand die schliessliche Ruhigstellung des Tobenden, sich kindlich Gebaerenden, der zu seinem grindenden Einlenken immer wieder einen Kuss eines Maedchens, eine Zigarette oder eine Umarmung des Vaters verlangte, wie einen Spaziergang auf einem Vulkan.

Theth, in Albaniens Bergen im Norden

Der mitteleuropaeische Mensch scheint viel staerker domestiziert, und er lockert nur mehr bei Besaeufnissen und wilden Autofahrten seine Fesseln, um nach dem Kater wieder in seine Spiessige kleinbuergerliche Welt zurueckzukehren, noch harmloser als zuvor, und ohne Glauben daran, dass es auch anders sein koennte.

Der Balkan scheint dagegen von so vielen Rissen gespalten zu sein, dass mindestens 2 oder 3 durch jedes Herz gehen.

Das Ausmass der Fraglichkeit Mazedoniens etwa, das nicht weiss, ob es ein Land oder ein Volk ist, und welches,
das sich auf Alexander den Grossen zurueckfuehrt wie die Griechen, das einen Namen fuehrt, den auch die Griechen beanspruchen, und dessen Reich von Ochrid, das Zar Samuil im 10. Jht errichtete, heute von den Bulgaren als deren Geburtsstunde betrachtet wird.
Im Kongress von Stefano zwischen Bulgarien und Serbien, im Berliner Kongress wieder zurueck an die Osmanen, im 1. Balkankrieg unter allen Nachbarstaaten, im 2. an Serbien verteilt und schliesslich zu einem Bruderstaat in Jugoslawien gemacht> 1991 war es als einziges Land ohne Blutvergiessen unabhaengig geworden von Jugoslawien, und als einziges Balkanland stellt es keine Grossreichansprueche wie Albaner, Bulgaren, Serben oder Kroaten.

2. Ismael Kadare

hat mich auf die Spur gebracht, als er die Steine seiner Heimatstadt und derer Enver Hodgas erzaehlen liess von der wechselnden Herrschaft der Osmanen, Italiener, Griechen, Englaender, Deutschen und Kommunisten>

Die fast verlassene Stadt wurde besetzt.
Spaeter erfuhr man, dass eben zu jener Zeit, als die Panzer bestialisch heulend die Strasse der grossen Bruecken heraufrollten, zwischen Tante Xhemo und der Weisen Frau Shano folgender Wortwechsel von Fenster zu Fenster stattgefunden hatte>
Warum machen die nur so viel Laerm. Die koennten ruhig etwas leiser einziehen, beschwerte sich Tante Xhemo.
Die alte Shano antwortete>
Sie machen immer so ein Spektakel, wenn sie kommen. Nur wenn sie gehen, ist nicht mehr viel von ihnen zu hoeren.


In dem staetischen Gespinst von Personen und Figuren, die sich ahnungslos und aberglaeubisch den verschiedenen Herrschaften beugen, ohne ihnen zu glauben, bleiben immer wieder einige zurueck im staendigen Wechsel, in dem die neue Grausamkeit stets die alte uebertrifft. Zuletzt haben sich auf wunderbare Weise alle daran gewoehnt, dass nicht nur fremde Voelker, sondern schon die Nachbarn und eigenen Familienmitglieder jederzeit den TOD bringen koennen.

1. An diesem verregneten Tag

in Struga, Mazedonien, am Ufer des Ochrid-Sees, der zwischen zwei heutigen Balkanstaaten liegt, beginnt sich mir ein durch Jahrhunderte verworrenes Balkanbild aufzuklaeren, das vielleicht fuer das Widerspruechliche alles Irdischen stehen koennte.

Sechs Tage atme ich nun Balkanluft, die Bahnfahrt durch Italien eingerechnet, wo kein Zug unter einer Stunde Verspaetung hatte und ich so jegliche Anschluesse versaemte, was immer einen Aufpreis zur Folge hatte, in modernsten Triebwagengarnituren, wo in 10 oder 12 klimatisierten Wagons insgesamt gerade 1 WC benuetzbar war, wenn man gewillt war, durch Urin zu waten und den Gestank zu ertragen.

Die freundliche Hafenstadt Durres, das geschaeftige Tirana mit seinen ehrgeizigen Hochbauten aus Beton, Glas und Aluminium, oder das vernachlaessigte Shkoder, hinter dessen bruechigen Fassaden langsam die unvermeidlichen Betonskelette wachsen.

Roemisches Amphitheater in DURRES, Albanien

Im Zentrum von TIRANA



Alles das war mir verbunden durch die unverbruechliche Freundschaft einiger Kuenstler und Archaeologen, die heute im Land verstreut leben und die mein Besuch nach 10 Jahren wieder zusammengefuehrt hatte. Sytkis Merzedes und Adnans unwiderstehliche Ironie, Gezims klares Urteil ueber sein Land und seine Ausgrabungen und Agrons ruhige Klarheit halfen ueber jegliches Auseinanderklaffendes hinweg>
Sei es ueber die beiden von arabischen Brudervoelkern nach dem Krieg errichteten riesigen Moscheen inmitten struppiger Gaerten, in denen sich eine Handvoll Glaeubige zum Gebet trafen,
Sei es der geduldig sich in die Berge schlingende Saumweg, ueber den ein Kleinbus 3 Stunden lang erst hinauf, spaeter wieder zurueck rumpelte und so tief katholische Alpendoerfer, in denen das Kanun herrschte, das alte albanische Stammesrecht, mit der allgemeinen Gesetzlosigkeit der Ebenen verband, in denen jeder sich holte, was zu holen war:
in den 90er Jahren die Arsenale der Kasernen, heute Grund und Boden ehemaliger landwirtschaftlicher Betriebe, um darauf eines von Zehntausenden neongelber oder pastellrosa Legohaeuschen zu errichten.

Theth, in Albaniens Bergen im Norden

Grosse Kuenstler und ich: Agron Mesi, Adnan Bushati

Gezim Hodga fuhrt Adnan und Sytki durch die Ausgrabung des roemischen Lezhe

Ausser Haeuschen und Tankstellen, Banken und Lagerhallen waechst kaum etwas hier, sagt Gezim, ein Haendlervolk, das nichts produziert, eine Wirtschaft, die auf Luft baut, wie die Pyramidenspiele, die 1997, bei meinem ersten Besuch, gerade unter heftiger Anteilnahme der auf den Strassen versammelten Massen zusammengebrochen waren.

Strasse in Shkoder, Albanien

Strasse in Shkodra

Strasse in Shkodra

Albanien ist wunderschoen geworden, schwaermt verliebt mein Sitznachbar mit schweizerischem Akzent, und sieht patriotisch als Eines, was unueberbrueckbare Widersprueche sind. Und er hat recht, weil er jung ist wie ein Grundwehrdiener, und zwei kleine Kinder hat und eine Frau, die aussieht wie Angelina Jolie und kein einziges Mal gelacht hat waehrend der 5 Stunden Busfahrt von Tirana nach Struga, ich hab sie zwischen den Sessellehnen genau beobachtet.

Toleranz hatte er es genannt wie die von aufgeklaerten Deutschen verfassten Reisefuehrer, was in der Sprache des Glaubens nur Schwaeche des Bekenntnisses ist>
  • in Villach schon allgemeine Gutmuetigkeit, in Verbindung mit einem irgendwie vorhandenen Familienleben und dem Nichtausschluss der Existenz eines Hoeheren Wesens, das zuletzt schon seinen Segen dazugeben wird zu dem, was sie eigenmaechtig angerichtet haben wie zur Speisensegnung,
  • in Albanien eben die familiaere Gemeinschaft von Moslems, Orthodoxen und Katholiken, die das friedliche Interesse an ihrer unmittelbaren Realitaet sowie die Ahnungslosigkeit ueber ihre eigene Religion gemeinsam haben, kein Gebet kennen, aber einander heiraten und begraben wie in alten Tagen.

Montag, 6. August 2007

Rinnende Zeit

Ein trueber, verregneter Tag, und die Zeit laeuft ganz anders. Im Kies der Strandpromenade ist sie versickert. Mit Seelenruhe schieben junge Leute Kinderwagen unter verhangene Himmel Mazedoniens, und alte Maenner lotsen eine Kindergruppe am Ufer entlang. Der Ochrid-See ist besaenftigt, der Ausgleich zwischen Oben und Unten hat stattgefunden.
Der Basar von Struga lockt mit Pfirsichen und Marillen, Nuessen und Kaese. Ich habe die kleine orthodoxe Kirche besucht, in der noch Weihrauchdunst haengt und die Neonbeleuchtung den Blick auf die Ikonostase lenkt, aus denen Jesus, Maria und der heilige Georg aus slawischen Gesichtern freundlich schauen. Aber die ohnehin geschwaerzten Wandbilder mit Heiligenlergenden und der Paradieserzaehlung, in denen in Fensterausschnitten die uebermalten aelteren Schichten zum Vorschein kommen, sind gerade noch zu erkennen. Sie Pfarrerfrau beobachtet mich argwoenisch und erlaubt kein Foto.

Die Tage mit Adnan und Sytki waren voller Lachen. Am letzten gemeinsamen Tag in Shkoder sassen wir um 9 im Cafe, assen Reis mit Kebab, Kaese und Yoghurt zum Fruehstueck, und als Sytki Zahnstocher verlangte, erzaehlte Adnan von den Kebabs zwischen seinen Zaehnen, die er immer bei sich trage. Ich solle bald wiederkommen, riefen sie mir zu, als sie mich und mein Gepaeck im Bus verluden, nicht erst wieder in 10 Jahren.

Der Regen ist wie ein Satzzeichen in der Himmelssprache dieser Tage.
Du nimmst, was dir gegeben wird wie diese Tage in der vernachlaessigten Stadt Albaniens, in der die bruechigen Haeuser nur 10 Jahre aelter geworden sind inzwischen, genauso wie ich all die Faecher meiner Umhaengetasche erst nach und nach entdeckt habe, als ich sie schon laengst besass.

In den braunen Pfuetzen mit den Ringen schwimmt heut Vormittag meine Sprache.

Aber ich braeuchte meine ganze Sprache, um hinter dem orangenen Fiat ohne Kennzeichen, der vor meinen Augen herumkurvt, oder hinter dem adretten Doppelzimmer, das wir zu Mitternacht gefunden haben, als uns zwei Fremde der Bus bei Regen an der Hauptstrasse vor Struga ausgespuckt hat - und wo zu fruehstuecken ich mich erst nach einem kleinen Stadtrundgang entschliessen konnte| ja hinter all dem einen Willen zu erkennen, einen Zusammenhang und Sinn, und dann auch den richtigen Zeitpunkt, um das Cafe zu verlassen, in dem ich hier gestrandet bin vor Stunden im immer staerkeren Regen.
Wozu also.

Die Zeit rinnt heute von oben nach unten.

Montag, 30. Juli 2007

Meine künftige Balkan - LESEreise

1. Albanien
Durres – Tirana
Lit:
Ismael Kadare, Chronik in Stein;
Fatos Kongoli, Die albanische Braut

2. Mazedonien
Ohrid-See – Skopje

3. Kosovo
Prishtina – Kosovska Mitrovica

4. Serbien
Nis – Beograd / Vukovar
Lit:
Charles Simic, Mein lautloses Gefolge
Danilo Kis, Ein Grabmahl für Boris Dawidowitsch; Anatomiestunde
Milo Dor, Die Schüsse von Sarajevo

5. Bosnien-Herzegovina:
Sarajevo
Lit:
Dzevad Karahasan, Das Buch der Gärten

6. Bulgarien
Sofia – Ruse
Lit:
Elias Canetti, Die gerettete Zunge

7. Rumänien
Bukarest – Konstanza – Donaudelta – Sibiu - Bukowina
Lit:
Christoph Ransmayr, Die letzte Welt;
Ovid, Metamerphosen;
E.M. Cioran, Auf den Gipfeln der Verzweiflung; Der Absturz in die Zeit
Edgar Hilsenrath, Jossel Wassermanns Heimkehr
Mihai Eminescu, Der Abendstern

8. Ukraine
Czernovitz
Lit:
Paul Celan, Ausgewählte Gedichte; Fadensonnen
Rose Ausländer, Regenwörter
Alexander Puschkin, Eugen Onegin

Samstag, 21. Juli 2007

Der letzte Ort der Welt

ist dieses Gebirge. Der Eintritt dazu liegt im letzten Dorf der Welt, in Debark. Schlammig der Hauptplatz, auf dem der Bus hielt, eine aus zwei Zapfsäulen bestehende, mit Stacheldraht abgezäunte Tankstelle in der Mitte, einige Lastwagen oder Anhänger querstehend. Die Seitengassen zum Simeon-Hotel ansteigend, Steine im Schlamm. An einem Restaurant vorbei mit Veranda, Blick auf den Platz. Später den Platz überquert, die andere Straße noch viel rutschiger, Marktstände mit Planen als Regenschutz, einige Geschäfte. Dort haben wir den Proviant zusammengesucht für die Besteigung, Thunfischdosen, Spagetti, Brot. Das Salz bekamen wir von einem Stand, wo es auf einem Berg gelbbraun aufgeschüttet lag. Die Frau schob etwas mit den Fingern in ein kleines Plastikgefäss, füllte dieses in ein größeres und leerte das auf eine Plastikfolie, etwa 1/2 Kilo. Wir deuteten: weniger, sie verstand nicht, ich nahm das kleine Gefäß und füllte ein paar Bröcklein ein und reichte es ihr - worauf sie es auf den bereiteten Haufen dazuschüttete. Inzwischen hatte sich eine ganze Menge Kinder und Jugendliche um den Stand versammelt, die alle den Vorgang kommentieren und Ratschläge geben. Zuletzt gab ich der Verkäuferin ein paar Klumpen in die Hand und fragte nach dem Preis, worauf sie diese durch die ganze Runde weitergab, sodass unsere spätere Spagettiwürze durch mindestens sechs oder acht Hände gegangen war, bevor ich sie einwickeln konnte.

Als wir nach langer Rumpelfahrt und vielen Mißverständnissen endlich aus dem Führerhaus kletterten, ich die letzten Bananen verteilte und wir, die Rucksäcke geschultert, uns auf den Weg machten, muss es schon fortgeschrittener Vormittag gewesen sein, und ich fühlte mich eigentlich ganz gut. Wir hatten bald das Tempo eingestellt und aufeinander abgestimmt, der Führer ging schweigend hinterher, zeigte dann und wann wortlos in eine Richtung. Wir folgten eine Weile der Straße, überquerten eine Weide und stiegen durch den Wald einen Gegenhang hinauf. Bei der kleinen Rast oben war ich zwar verschwitzt, aber nicht müde. Dann die Hirten, mit dem einen, der lauthals sang. Auf schmalem Weg einen Hang entlang, dann durch ein Tal, neben einem Flüßchen, schließlich darüber. Dort waren wir immerhin schon recht erschöpft und über die Pause froh. Aber nun begann der Aufstieg. Und den Hügel hinauf, noch einen, noch einen, wurde mir bewußt, dass mein Rucksack mindestens 20 kg haben musste, mit dem großen Zeltpacken und dem eisernen Kochgeschirr. Außerdem hatten wir wohl die 3500 Meter-Höhenlinie überschritten, ab der man den Sauerstoffmangel empfindlich spürt. Zuletzt schleppte ich mich hinauf, immer wieder rastend, hätte 100x aufgegeben und wäre an Ort und Stelle eingeschlafen. Mark gings fast genauso, er war nur ein paar Schritte näher dem Scout.

Diese Momente waren der Übergang.
Als wir jenseits wieder erwachten, sahen wir Dinge, die wir bisher nur geträumt hatten.




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Mittwoch, 18. Juli 2007

Das Land aus Stein

Ich habe ein Land gesehen, ganz und gar aus Stein. Wie die eiserne Stadt, wie die Betonstädte, die gläsernen Bauten, die Plastikmeere. Zuerst die Keilschrifttafeln, unterhalb der uratäischen Burg, wo mir vor Jahren meine Geldbörse gestohlen worden war mit dem Führerschein und der Bankomatkarte. Ich hatte die Inschriften studiert und den Rucksack ein paar Schritt weiter oben stehen lassen hinter dem Torbogen, ich war ja ganz allein im Gelände. Später, im Museumsgarten von Van, hatte ich die ersten Steinkreuze gesehen, armenisch, aber schon aus der Bronzezeit. Die Christen haben das Kreuz nicht erfunden, das Kreuz war zuerst da.
Doch das erste, das ich vielleicht von diesem Land wusste, war der heilige Berg in seiner MITTE. Nach diesem Berg hatte ich meinen Religionslehrer gefragt in der Volksschule, und er hatte es nicht gewusst zuerst, der Herr Kaplan hatte das Lied nicht gekannt von Noah und sich nicht für den Berg interessiert. Den steinernen Berg. Kaum Schnee auf seinem steilen Kratergipfel, jetzt im August. Auch Armenien ist wärmer geworden.
Aber als ich dann, wirklich im Land, die Chatsch`khare gesehen habe, wurde auch mir warm. Steinerne Kreuze, Monumente im ganzen Land. Immer im gleichen Format, hohe, schmale Steintafeln, der größte Teil von einem kunstvoll verzierten Kreuzrelief ausgefüllt, darunter eine Zeile mit einer Sonnenscheibe oder zwei weiteren Kreuzen, wie die der beiden Verbrecher links und rechts neben dem Heiland. Und Ornamente ringsum, manchmal auch eine biblische oder Heiligengeschichte. Aber der Geschichte, treuherzig von den Buchführern oder der Führerin im Museum zu Eriwan vorgetragen, misstraute ich. Das war nicht nur reine Demonstration des christlichen Glaubens. Wen hätte man in diesem christlichen Land überzeugen müssen, durch tausende Male. Vielleicht die Mongolen oder die Seldschuken. Ich halte die Steine für Transformationsmarken. Übersetzen das heidnische Sonnenkreuz ins Armenisch-Christliche. Und es hängt kein Christus dort. Es gibt keinen Kreuzweg in Armenien. Christus leidet nicht. Die Chatsch`khare wenden das Heidnische ins Christliche. Es sind Umwender, die sich beschwörend zur Sonne hinneigen. Das kann ein Stein, ein Steinmal. Als ich einmal den Hafner bestieg an einem Sommernachmittag, da war ich überrascht von unzähligen Steinmännchen am Gipfel, auf einer 3.000 Meter hohen Fläche, die man queren muss zum Gipfel hin, kleine Steintürme, wie Mahnmale, an einen Friedhof hatte ich nicht gedacht, es war eine Präsenz von etwas, etwas Ungenanntem, das fühlte ich und sah hinunter ins Salzburgische und auf der anderen Seite ins Kärntnerische zurück. Solche Male nun in der Ebene. Gewiss, bei uns stehen Gipfelkreuze, hässliche, aus Alublech sogar, wie Blitzableiter, weithin sichtbar. Aber dass Chatsch`khare Kreuze sind, siehst du nur aus der Nähe – wenn du davor stehst. Sie stehen an Straßen, an Wegen, Kreuzungen, auf Wiesen, vor Kirchen, Klöstern, manche sind in Klostermauern, helle Steinmale in dunklen Mauern, nach außen gewendet, oder auch nach innen, als wären es Grabplatten ohne Namen. Diese unzähligen Monumente im ganzen Land. Und keine zwei gleichen. Als müssten sie seit Jahrhunderten, Jahrtausenden armenischen Geist bekehren.
Vielleicht ist es derselbe Gedanke, der im Land die Steinhäuser gebiert. Alte, neue, sogar in den Städten: nicht Glas, nicht Aluminium, auch nicht Holz, niemals Lehm, kein einziger Ziegel, immer wird in Stein gebaut, braun, grau, grünlich, rötlich, der Stein. Oder vielleicht braucht man die Glut der Vulkane. Im sowjetischen Kino, in der Staatsoper, in der Philharmonie. In Banken, Wohnhäusern, Geschäften. Selbst Internet-Cafes, ob klimatisiert oder nicht. Die Kirchen sehen aus wie aus Bauklötzen zusammengefügt, mörtellos, fugenlos, geradlinig. Aber ich habe das als Täuschung erkannt. Innen sind sie rund wie eine Höhle. Derselbe Stein? Nein,
Und am Ende: ihre Ruinen fügen sich in die Berge ein, werden wieder zu Stein zurückverwandelt, man kann zuschaun, im Geröll, in den Trümmerhügeln noch einige Mauersteine, gerade noch erkennbar. Vielleicht ist Armenien nicht aus Ackerboden gemacht, sondern aus Fels, und geht dahin zurück. So ist ein Ende.

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Freitag, 6. Juli 2007

Was alles in einem Jahr

geschehen wird oder geschehen ist, in einem einzigen Blick zu haben, die Aufführung mit dem selbstkomponierten Lied, der gelungene Ausflug, der geschriebene Text von den Romananfängen, der Leser gefunden hatte, das Gespräch mit wenigen Worten und viel Zusammengehörigkeit (das wohl nicht), der Kuß auf die Wange mit den Sommersprossen. Aber es wird in solchen Abständen geschehen oder geschehen sein, dass es kaum wahrgenommen wurde, weil sogleich etwas anderes dagewesen war, ein Anspruch, eine Sorge.
Und ist hier im Il Principe zu sitzen in Jeans und Sommerhemd und Sandalen, mit einem Glas Rotwein, und Ransmayr zu lesen und die Gedanken auf Reisen zu schicken, etwa schlechter oder weniger, als in der Trattoria in Limnos auf Kreta, wo ich Christa Wolf und Kassandra nachgefahren war, oder in Kali Limenes, diesem stillen, menschenleeren Campingplatz, an dessen Strand einst Paulus gelandet war?
Diesmal werd ich Naso nachfahren, Publius Ovidus Naso, dem Verbannten, und werde wie dieser nicht wissen, was Heimat ist, wenn man dort nicht sprechen darf, und sein wie man selbst.
Auch das Il Principe hat Gerüche, von einem Pizzaofen im Garten kommen Schwaden von Fischgeruch oder von frischem Brot, und das ausgelassene, nein verbissene Gelächter vom Nachbartisch, das zu weit auffahrende Gedanken bremst, könnte ja in jedem Land sein.

Also auch das eine Frage des Geistes: wo du bist, und wobei.

Cioran wird mich lehren, dass Gültiges durchs Feuer der Verzweiflung geläutert wird, dass kein Halt ist, keine Gewißheit, keine Ruhe – was heißt lehren, warum mich.
Muß ich also noch reisen?
Ich WILL

Hinter dem Burgberg

sei Abrahams Geburtshöhle, und auch das Grab des Propheten Hiob wird verehrt dort.

Kein Schild, keine Markierung, wir tasten uns durch die engen steilen Gässchen hinunter, hinauf. Man will uns immer wieder umleiten, um die Wohnbezirke herum, wir nicken und setzen unseren Weg fort, sparsam mit dem Atem bei der Hitze. Über Pflasterstufen. Entlang ballspielender Kinder. Frauen schauen uns scheu nach, von unserem Auftauchen hinter dem offenen Hofttor überrascht. Ein über die Stufen gegossener Abwasserkübel, Unrat entlang des Weges. Mancher Schelm ringt um eine vorlaute Frage, um irgendein schnelles Geschäft, doch wir sind schon um eine Ecke.
Dann oben angekommen, weiter Blick:
In die Urzeit von Ur


Am Nachmittag nach HARRAN. Klemen, Marscha und ich im Dolmus, eine Stunde entlang mesopotamischer Teeplantagen. Wir halten bei einigen Hütten und wimmeln jugendliche Führer ab. Und dann schreiten wir auf das Stadttor zu, auf alte, brüchige Mauern, und dann den leeren Hügel hinauf. Unbeschreibliche Hitze hier, kaum ein Luftzug, kein Flecken Schatten. Die Ruinen der Moschee am gegenüberliegenden Fuß des Hügels, der Zitadelle auf der anderen Seite. Dazwischen dürres Gras, Staub. Die warme Wasserflasche in der Hand, den Fotoapparat umgehängt. Keine Bewegung zuviel, kein Wort.
Dann von weitem die seltsamen Häuser. Aus Lehm, wie Schwalbennester entlang des Hügels. Der Eingang ist offen, wir treten in den Hof, es ist eine Art Museum, wir sehen den Stall, die Küche, die Wohnhäuser. Kühler hier, mit Teppichen, Geräten, fein eingerichtet. Später sehen wir die gleichen Häuser bewohnt, belebt, mit Ställen, Mauern aus Lehm oder Beton, aber immer wieder die Schwalbennester, Männer, Frauen, Kinder gucken heraus, ein Esel schreit, Pferde traben durch die sandigen Gassen. Wir gehen die Burg entlang, ein Türke sieht uns, ruft „Fünf Lira!“, wir winken ab, gehen weiter, er meint, schon für den Blick von außen müssten wir zahlen, wir lachen, gehen, er schimpft, rennt uns nach, wir lachen, schimpfen zurück, kommen ins Dorf, Ruhe, Stille, Schafe vereinzelt. Draußen auf der Straße das eine oder andere Auto, diese Kleinbusse, vollgestopft, wir gehen, die Hitze, krebsrot inzwischen, warmes Wasser hineingegossen immerzu, weitergehn, um das Dorf herum, Plantagenarbeiter im Tee, eine Frau läuft mit einem Kübel zu ihnen, lachend uns zugewandt. Das war uns Harran – und Gottes Ankündigung für Abraham? Überhört


It is said, that behind the castle’s hill Abraham’s birth-cave and prophet Hiob’s burial can be found. Again, no signs, no marks. We walk through steep lanes down and up. One tries to lead us elsewhere, out of the housing quarter. We nod and continue, try to recover breath in the heat. Over paving-stones and stairs. Along ball-playing children, women gaze after us shyly, surprised by our appearance behind the open yard-door. A tub splashed over the stairs, waste along the way. Daring questions regarding any kind of quick businesses – but we are already around the next corner.
Finally, arriving on the top. A wide view - in the ancient time of Ur.

TO HARRAN in the afternoon. Klemen, Marsha and me in the Dolmush, one hour along Mesopotamian tea-plantations. We stop at some huts and brush off children guides. Later, we walk to the town gate, to old fragile walls, then up the empty hill. Indescribable heat, no breeze, no shadow. The ruins of a mosque on the other side of the hill, the citadel opposite to it. In between dry grass, dust. The warm water-bottle in the hand, the camera under the shoulder. Don’t move to much, no word.
In the distance: Loam houses, like swallow’s nests on the hill. The entrance is open; we come to a yard which is a kind of museum. We see the stable, the kitchen and the living rooms. Cooler here, with carpets, tools, pretty fit up. Later, we see the same house housed, by people and animals, walls made of loam or concrete. Everywhere that house like swallow’s nests. Men, women, children, a donkey braying, horses trot through the sandy lanes. We pass the castle, one Turk shouts „Fife Lira“. We wave, continue our way. He says, we even have to pay for the gazing. We laugh and continue. Insulting he follows us. We laugh, shout back and reach the village. Silence. Single sheep sporadically. On the road one car or another, these little busses. We continue, red-skinned meanwhile, warm drinking water.
The village. Plantation workers in the tea. A woman running after them with a tub laughs towards us. This was Harran to us – and God’s announcement to Abraham? Missed?



MARCHING INTO DIYARBAKIR under maximum public notice of police, armoured cars, soldiers with demonstratively shown guns and riot sticks. Soon found a cheap hotel. Guided by boys, we must have looked confused, even policemen lead us, shurly not from here. A good dinner in a cantina, a waiter especially for us, speaking English. Life in town seems to be normal while under occupation. Loud and busy like any Turk city, only Curdic. A calm morning of farewell with the Slovenian couple in a café. After that two or three churches in the old part of town. The Armenian one surrounded by high walls, many pillows but no roof, as just burnt down. It’s hard for me not dig for candle-lamps or icons in the sand. A woman with children swarms around me. She wants to show me something, wants money. I do not listen, observe the ruin: in those churches women and children were locked and burnt alive. I escape through angular lanes, followed by children.
While looking for the other church I am found by a woman. She speaks friendly with me. How often does this happen in Turkey? Soon I am sitting in her yard. One of the two Christian families in this town. Her father, the sacristan, interrupts his work at the market and guides me to the church, the monastery. Back in the yard, children, aunts appear one by one. Attractive women, these four sisters, free and easy. We speak about the persecution of the Christians in 1915, in German language; the young man lived in Germany with the daughter of the house. He is satisfied with my level of information, respects my priesthood.
I held my breath: how they speak about spirit. Human spirit which raises men and lightens the world to them. They miss spirit here, life is obstinate here, they only come in summer. What could grow here without spirit? I prick up my ears:
Maybe this is the bridge from housing to existing: this yard

Von der Landmauer herunter gesprochen

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HIER IN KARAKÖY, am Hafen, mit dem Blick auf den dichten Schiffverkehr am Goldenen Horn und am Bosporus, könnte vielleicht das Wesentliche gefunden werden. Denn man kann dem Restaurantbesitzer zusehen, wie er die Passanten anspricht, und muss ihn nicht als lästig und aufdringlich abwimmeln. So wird man ein Teil davon. Wenn dann z.B. ein griechischer Pope im schwarzen Kaftan erscheint und eine kleine Gruppe von Männern begrüßt, die ihm alle die Hand küssen, und er sich nach kurzer Unterredung grußlos umwendet und weggeht, dann könnte man die Blicke der Gäste im Restaurant verstehen, vor allem aber den Wirt, der plötzlich dabeigestanden ist und jetzt auf die Zurückgelassenen munter einredet.
Oder wenn da ein Mädchen vorbeikommt mit einer Papiertüte unterm Arm, aus der ein winziges schwarzes Katzenköpfchen hervorlugt, und, als ich hinsehe, lautlos klagend dass Mäulchen öffnet – dann kann man dem Mädchen zuzwinkern, und es lächelt zurück.

Was das alles mit dem Wesentlichen zu tun hat?
Dass ich keine drei Mahlzeiten brauche am Tag.
Dass ich um 6 Uhr aufwachen kann, gleich wie lang der Abend war.
Dass ich unbehelligt bleibe von den Hinterfragungen durch die Reiseteilnehmer.
Dass ich es manchmal schaffe, drei eigenständige Gedanken zu denken am Tag. Und wenn nicht, dass ich jeden Tag eine oder zwei große Geschichten anreiße und darauf rechne, dass ich sie zu Ende führen kann einmal, oder am Ende verknüpfen. Und dass am Ende eine Einsicht steht.
Aha, so ist das.
So staunt doch darüber, dass dieses Große sich euch mitteilt.
Warum denn die Menschen soviel Angst haben vor Großem.
Lieber streiten sie sich um Sitzplätze, als Heraklit von Ephesus zuzuhören. Wahrscheinlich war der auch zu unleidlich.
Wie können euch die großen Schiffe Größe lehren, die draußen am Bosporus stumm vorbeigleiten, wenn ihr vor lauter Geschwätzigkeit nicht hinseht.
Oder wie die Tempel dieser Stadt, wenn ihr nach der Sperrstunde kommt.
Oder wie sogar mein Freund Mete, der euch durch Galata führt und euch das Erbe der Geschichte erklärt, für das er lebt und kämpft als einzelner gegen die Millionenstadt, wenn ihr auf die Uhr seht.

Und wisset: soeben, als ich das schrieb, hat der ganze Kai zu schwanken begonnen, als des angekommenen Schiffes mächtige Wellen das vertäute Peer hoben und senkten. Das nehme ich als Bestätigung, dass es wahr ist:
Wir sind bei der GEBURT DES CHRISTENTUMS dabei gewesen und haben mit der Mutter gesprochen.

http://www.youtube.com/watch?v=HrILJPQSu_E

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Seven of us in our car day for day. The front wheel loses pressure continuously.
We approach Didyma. Walk around the big temple many times.
Apollo. The prophets. We are the called. We are sent on our way. Maybe we have not been ready for our mission. Maybe therefore we need to come along like this – searching and struggling. A challenge for every single one – and also for the entire group.

Not to lose oneself in thousand impressions, in ten-thousand meanings. All these history periods. We travel in Bronze Period, in Greek Antics, in Roman Time, Byzantine Time, Osman Time, in the 20th century. However, every day between Morning Prayer and Evening Prayer, between Benedictus and Magnificat, we are in dialogue. Within all that vagueness the words of the prayers seem to be the most reliable. So many things remain unanswered.
Do not lose yourself when you should listen.

In the same river we step and do not step. Being and not being.
(Oder: On those stepping into the rivers the same other and other water flows.)
Eternal life is a child, playing like a child; the rule belongs to a child (“Die Herrschaft gehört einem Kind”).
The order of those suddenly melt away is for Heraclitus the most beautiful (“Die Ordnung des geratewohl Zeronnenen ist für Heraklit die schönste”)


HERE IN KARAKÖY, at the harbour, with a view on the impressive ship traffic on Golden Horn and on Bosporus. Here perhaps the essentiality could be found. Because you can watch the restaurant owner talking to some passers-by and you do not need to brush him off as burdensome. So, you become part of it. For example a Greek pope appears in his black robe and greets a group of men who all kiss his hand. After a short talk he turns and leaves without greeting. Than you might understand the gazes of the guests in the restaurant, especially of the innkeeper who suddenly joins this group of men and talks sprightly to the left one. Or when a girl passes with a paper bag under her arm. A tiny cat-head peers out of the bag. When I look at it, it opens noiselessly complaining the tiny mouth – than you can twinkle to the girl and she smiles back.

What does all this has to do with the essentiality?
That I do not need three meals a day.
That I sometimes can think three independent thoughts a day. And if not, I can start one or two stories a day and suppose to finish them once, or to connect them in the end.
And that there might be an understanding in the end: “That’s the way it is.”

Why we are not surprised that “the greatness” speaks to us? Why are we so afraid of “the greatness”? Struggling about seats instead of listen to Heraclitus from Ephesus. Maybe he was too insufferable.
How can huge ships passing silently the Bosporus teach you greatness, when you do not watch them while shattering? And how can the temples of this city, when you come after closing time?
Or how can my friend Mete, who guided you through Galata and explained to you the heritage of history, he lives for and fights for alone against the millions-city, so how can my fried Mete teach you, when you look at the time.
Listen: just as I write these words the wharf begins to rock. The arriving ships’ powerful waves move the bounded peer up and down.
The truth is: We were at the BIRTH OF CHRISTIANITY and spoke with the Mother.

http://www.youtube.com/watch?v=HrILJPQSu_E
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Sobald sich aber einer dem Herrn zuwendet, wird die Hülle entfernt. Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.

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